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Pekannuss Herkunft

Die Pekannuss (Carya illinoinensis) ist eine ursprünglich nordamerikanische Baumart aus der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae). Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich entlang der Flusssysteme im Südosten der Vereinigten Staaten – insbesondere des Mississippi, Missouri, Ohio und ihrer Nebenflüsse. Die besten Wachstumsbedingungen findet sie in den feuchten, tiefgründigen Auenwäldern der Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Georgia und Oklahoma, wo sie zu einem der wichtigsten einheimischen Fruchtbäume herangewachsen ist. Auch in Nordmexiko kommt die Pekannuss vor. Bereits vor der Ankunft europäischer Siedler nutzten indigene Kulturen – vor allem die Algonkin, die Creek und die Choctaw – die nahrhaften Nüsse als wichtige Wintervorräte und Tauschmittel.

Der Name „Pekannuss“ leitet sich aus einer Sprache der Algonkin ab und bedeutet sinngemäß „eine Nuss, die zu hart ist, um sie ohne Werkzeug zu knacken“. Ihre Bedeutung für die indigene Ernährung war groß, da sie eine wertvolle Quelle für pflanzliche Fette, Eiweiß und Mineralstoffe bot. Mit der europäischen Kolonialisierung geriet die Pekannuss zunehmend in den Fokus agrarischer Nutzung. Erste Anbauversuche durch französische Siedler in Louisiana wurden bereits im 18. Jahrhundert dokumentiert. Bis ins 19. Jahrhundert hinein etablierte sich die Pekannuss zunehmend als kommerziell bedeutender Obstbaum – zunächst vorwiegend in den südlichen Bundesstaaten der USA.

Ab dem späten 19. Jahrhundert begannen systematische Züchtungsprogramme, bei denen besonders ertragreiche, krankheitsresistente und frosttolerante Sorten ausgelesen wurden. Heute existieren über 500 benannte Pekannusssorten, von denen nur eine Auswahl für den professionellen Anbau verwendet wird. Zu den wichtigsten Kultivaren gehören beispielsweise ‘Stuart’, ‘Pawnee’, ‘Desirable’, ‘Choctaw’ oder ‘Cape Fear’.

Die Pekannuss ist ein beeindruckender Baum, der unter optimalen Bedingungen Höhen von über 30 Metern und Kronendurchmesser von mehr als 15 Metern erreichen kann. Seine Blätter sind unpaarig gefiedert und erinnern optisch an die Walnuss. Die männlichen Blüten erscheinen in hängenden Kätzchen, während die weiblichen eher unscheinbar in endständigen Ähren stehen. Die Frucht ist eine dünnschalige, längliche Steinfrucht, deren essbarer Samen, die Pekannuss, geschmacklich milder, süßer und buttriger ist als die Walnuss – weshalb sie insbesondere in der nordamerikanischen Küche (z. B. als „Pecan Pie“) eine herausragende Rolle spielt.

In Europa ist die Pekannuss nach wie vor selten, gewinnt jedoch durch zunehmendes Interesse an klimaresilienten Kulturpflanzen und den Auswirkungen des Klimawandels allmählich an Aufmerksamkeit. In den klimatisch begünstigten Regionen Deutschlands – etwa in der Oberrheinischen Tiefebene, im südlichen Baden-Württemberg oder in Teilen Hessens – sind erste Versuchsanbauten möglich. Aufgrund der relativ langen Vegetationsperiode von etwa 180 frostfreien Tagen pro Jahr ist der Anbau jedoch derzeit nur in ausgewählten Lagen sinnvoll.

Pflege und Standort

Die Pekannuss bevorzugt einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Standort mit tiefgründigem, nährstoffreichem und gut durchlässigem Boden. Ideal sind sandig-lehmige Substrate mit hohem Humusanteil und einem pH-Wert im neutralen bis leicht sauren Bereich (6,0–7,0). Der Baum bildet eine ausgeprägte Pfahlwurzel, weshalb Verdichtungen, Staunässe oder seichte Böden unbedingt vermieden werden sollten.

In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist ein intensives Anwuchsmanagement erforderlich. Der Boden um die Baumscheibe sollte regelmäßig gelockert, gemulcht und unkrautfrei gehalten werden. Während der Vegetationszeit – insbesondere bei jungen Bäumen – empfiehlt sich eine Beobachtung auf Blattverfärbungen, Pilzbefall (z. B. Blattfleckenkrankheit) oder tierische Schädlinge wie Blattläuse oder die Walnussfruchtfliege. Größere Bäume sind relativ robust und benötigen nur minimale Pflege, sofern Standort und Bodenverhältnisse stimmen.

Frosthärte ist sortenabhängig. Während junge Pflanzen in den ersten Wintern noch durch Vlies oder Stammschutz unterstützt werden sollten, sind ältere Exemplare erstaunlich winterhart – bis zu –20 °C bei gut eingewurzelten Bäumen. In besonders rauen Lagen empfiehlt sich dennoch ein geschützter Mikrostandort in Hausnähe oder hinter Windschutzhecken.

Pekannuss schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist bei der Pekannuss nicht zwingend erforderlich, kann aber in der Jugendphase sinnvoll sein, um eine stabile Kronenarchitektur zu fördern. Besonders bei starkwüchsigen Jungbäumen kann durch gezielten Formschnitt ein gleichmäßiges Verhältnis zwischen Haupttrieb und Seitenästen entwickelt werden.

Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist das späte Winterende (Februar–März), bevor der Saftfluss einsetzt. Schnittwunden heilen bei der Pekannuss nur langsam, weshalb große Astschnitte möglichst vermieden werden sollten. In der Regel genügt ein Auslichten von Totholz, sich kreuzenden oder reibenden Ästen sowie das Entfernen von Wasserschossen. Schnittmaßnahmen im Sommer können bei übermäßigem Längenwachstum ebenfalls sinnvoll sein, um die Verdunstung zu reduzieren.

Ein starker Rückschnitt sollte vermieden werden, da die Pekannuss empfindlich auf radikale Eingriffe reagieren kann. Die natürliche Form des Baumes – mit aufrechter Stammverlängerung und geschlossener Seitenkrone – sollte möglichst erhalten bleiben.

Pekannuss düngen

Die Pekannuss hat einen hohen Nährstoffbedarf und profitiert von regelmäßiger, ausgeglichener Düngung. In den ersten Jahren empfiehlt sich eine Grundversorgung mit gut verrottetem Kompost oder Stallmist im Frühjahr, ergänzt durch organische Langzeitdünger wie Hornspäne oder Rinderdungpellets. Diese liefern Stickstoff für das Triebwachstum, Phosphor für die Wurzelentwicklung und Kalium zur Förderung der Fruchtreife und Winterhärte.

In kommerziellen Anlagen wird häufig auch mit Spurenelementen wie Zink, Bor und Mangan gearbeitet, da diese für die Nussbildung relevant sind. Ein Mangel zeigt sich z. B. in deformierten Blättern oder schlechter Nussausbildung. Für den Hausgarten reicht meist eine organische Düngung zweimal jährlich (März und Juni). Alternativ können auch spezielle Obstbaumdünger eingesetzt werden.

Auf salzhaltige Mineraldünger sollte verzichtet werden, da die Pekannuss empfindlich auf Salzstress reagiert. Bei Böden mit niedriger Pufferkapazität kann das Einmischen von Gesteinsmehl oder Bentonit die Nährstoffspeicherung verbessern.

Pekannuss gießen

Insbesondere junge Pekannussbäume benötigen während der ersten drei bis fünf Jahre regelmäßige und durchdringende Wassergaben, um ein kräftiges Wurzelwerk auszubilden. Besonders in längeren Trockenphasen im Sommer sollte die Pflanze nicht austrocknen. Eine ausreichende Bodenfeuchte ist entscheidend für ein gesundes Wachstum und eine stabile Entwicklung der Krone und Früchte.

Die Gießmenge richtet sich nach Witterung, Bodentyp und Alter des Baumes. Als Faustregel gilt: lieber seltener, dafür aber tiefgründig gießen. Ideal sind 20–40 Liter pro Gießvorgang alle 7–10 Tage bei Trockenheit. Ein Gießrand oder Gießsack hilft dabei, das Wasser gezielt in den Wurzelbereich zu leiten und Verdunstungsverluste zu reduzieren.

Im ausgewachsenen Zustand ist die Pekannuss relativ trockenresistent, profitiert jedoch in heißen Sommern weiterhin von gelegentlicher Bewässerung. Besonders zur Zeit der Blütenbildung (Frühjahr) und Fruchtentwicklung (Sommer) sollte auf ausreichende Wasserversorgung geachtet werden. Staunässe ist zu vermeiden, da sie Wurzelfäule und Stressreaktionen begünstigt.

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