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26.08.2024
In Schwammstädten wird möglichst viel anfallendes Regenwasser vor Ort gespeichert und genutzt, statt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten.
Das hat unter anderem drei wichtige Vorteile:
- Durch Verwendung von Regenwasser kann Grundwasser gespart werden, beispielsweise für das Gießen von Bäumen
- Bei Starkregen kann die Stadt mehr Wasser aufnehmen, wodurch das Risiko von Überschwemmung reduziert wird
- Eine Schwammstadt mit vielen Bäumen kann auch Hitze regulieren.
Klingt doch toll. Doch wie funktioniert das genau?
Schwämme speichern Wasser
In einer Schwammstadt werden an möglichst vielen Orten Schwämme in Form von Wasserspeichern eingebaut. Hier einige Beispiele:
- Grünflächen
- entsiegelte Versickerungsflächen
- regendurchlässige Pflaster
- Dach- und Fassadenbegrünung
- Regenspeicher und Zisternen
- Mulden, die Wasser auffangen. Im kleinen Rahmen auch auf Baumscheiben
Durch diese Module kann das Wasser an vielen verschiedenen Stellen dezentral versickern oder beispielsweise für das Gießen von Bäumen eingesetzt werden.
Dabei macht das Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünung, versickerungsfähigem Pflaster und Wasserspeicher eine Schwammstadt besonders leistungsfähig.
Beispiele und Inspiration für grüne Städte findest du in diesem Artikel.
Bäume als grüne Helden
Stadtbäume spielen dabei eine für das Konzept der Schwammstadt eine zentrale Rolle, denn sie sind natürliche Wasserspeicher. Sie und ihre Baumscheiben nehmen Regenwasser auf und geben es langsam an die Umgebung ab. Dies reduziert nicht nur die Gefahr von Überschwemmungen, sondern hilft auch, das Stadtklima zu regulieren und die Auswirkungen von Hitzewellen zu mildern.
Indem wir mehr Bäume pflanzen und uns gut um sie kümmern und ihre Rolle in der Stadtplanung aufwerten, können wir Städte schaffen, die nicht nur widerstandsfähig und nachhaltig, sondern auch lebenswerter sind.
Vorbilder für Schwammstädte
Eine der ersten europäischen Schwammstädte war Kopenhagen. Dort wurden nach einem Hochwasser im Sommer 2011 über 300 städtebauliche Maßnahmen angelegt, die Regen speichern und Überschwemmungen verhindern.
Doch auch deutsche Städte haben das Ziel, zur Schwammstadt zu werden. Der Berliner Senat gründete beispielsweise die Regenwasser-Agentur. Dort stehen vielfältige Informationen zu diesem Thema, insbesondere auch Fördermöglichkeiten.
Ein weiteres Beispiel ist die Hamburger Gründachstrategie. Hamburg hat als erste deutsche Großstadt eine umfassende Gründachstrategie ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, mindestens 70 Prozent sowohl der Neubauten als auch der geeigneten zu sanierenden, flachen oder flach geneigten Dächer zu begrünen.
Ein weiteres Beispiel sind die Gießkannenheld:innen, die in Essen und anderen Städten der Region Regenwasser in Tanks sammeln und dann ehrenamtlich an die Bäume weitergeben. Menschen mit einer Gießpatenschaft und einem geeigneten Grundstück bekommen einen Wassertank bei sich aufgestellt. Das Wasser wird dann durch einen Regendieb gesammelt und später an die Bäume verteilt. Die Gießkannenheld:innen schreiben dazu Folgendes auf ihrer Webseite:
„Ziel ist es, das Regenwasser in der Stadt aufzufangen und ein stadtweites Netz von 'Wasserquellen' (1.000 Liter Tanks inkl. Regendieb und verschließbaren Wasserhähnen) zum Gießen zur Verfügung zu stellen. Als Platzschenker:in erhalten Sie Ihren Tank kostenfrei. Dieser geht in Ihr Eigentum über und unterstützt Ihr persönliches Gießengagement.“
Selber Regenwasser für die Baumbewässerung sammeln
Hast du Zugang zu einem Dach? Und vielleicht auch einen Garten? Warum nicht das Regenwasser sammeln und es beispielsweise für die Baumbewässerung einsetzen? Dadurch kannst du selber einen kleinen Beitrag zum Wasserhaushalt deiner Stadt beitragen.
Für alle Menschen, die sich damit intensiv auseinandersetzen möchten, empfehlen wir das Fachbuch Regenwasserversickerung, Regenwassernutzung von Mehdi Mahabadi, erschienen beim Ulmer Verlag.
Brad Lancaster zeigt in seinen Büchern und auf seiner Webseite, wie man sowohl in der Stadt als auch in Gärten Regenwasser sammeln und damit fruchtbare Biotope anlegen kann.
Neue Technologien und Materialien
Eine Architektin hat ein Material entwickelt, das Häuserfassaden wetterfest machen soll. Bei Regen gesammeltes Wasser soll vor allem Hochhäuser kühlen. Hier der Link zum Beitrag.
Vorteile für uns Menschen
Für uns Menschen bieten Schwammstädte einen spürbaren Mehrwert. So führt mehr Stadtgrün zu weniger Hitzestau in den Sommermonaten, einer verbesserten Luftqualität und einem angenehmeren Mikroklima. Das Leben in einer Schwammstadt kann zudem Stress reduzieren, das Wohlbefinden steigern und die Lebensqualität insgesamt verbessern.
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Super Idee, einfache Handhabung und von der Bestellung bis zur Lieferung alles bestens.
Michael K.