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19.03.2021
Was wären wir Menschen ohne Bäume? Wir wären wahrscheinlich erst gar nicht hier. Nicht nur, weil Bäume Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln. Bäume boten und bieten uns ideale Lebensräume. Und sie versorgen uns mit Nahrung und Holz.
Bäume hatten und haben auch Einfluss, wie wir uns als Menschen in der Welt verordnen. Bäume spielen in vielen Mythologien eine herausragende Rolle. Für viele Kulturen waren und sind Bäume heilig.
Alexander von Humboldt soll gesagt haben: «Habe Ehrfurcht vor dem Baum. Er ist ein einziges grosses Wunder und euren Vorfahren war er heilig. Die Feindschaft gegen den Baum ist ein Zeichen niederer Gesinnung.»
In unserer europäischen Geschichte scheinen Bäume besonders in den germanischen und keltischen Gemeinschaften eine bedeutende Rolle gespielt zu haben.
Bei den Germanen wurde der Weltenbaum Yggdrasil verehrt. Der isländische Dichter des 12. Jahrhunderts Snorri Strulson beschreibt, wie dieser Baum das Universum wie eine lebendige Säule durchdringt. Durch Yggdrasil werden Asgard (Welt der Götter und grossen Hallen), Midgard (Welt der Menschen) und Helheim (Welt der Toten) miteinander verbunden. Ein Baum als Achse der Welt. Und als Verbindung zu anderen Welten.
An diesem Weltenbaum erhielt der germanische Gottvater Wotan die Zauberkraft der Runen, nachdem er während neun Tagen kopfüber an einem Ast hing.
Und: Aus dem Holz von Bäumen schnitzte Wotan die ersten Menschen. Die erste Frau aus einer Ulme, den ersten Mann aus einer Esche.
Der römische Chronist Tacitus schrieb, dass die Wälder für Germanen heilig seien.
Überliefert ist auch, dass die Germanen, die nach der Völkerwanderung im heutigen Fritzlar (Hessen) lebten, einen geweihten oder heiligen Baum hatten: Die Donaueiche. Der christliche Missionar Bonifatius liess in Folge der Christianisierung diesen Baum fällen – und baute eine Kapelle daraus.
In der jüdischen und christlichen Tradition dagegen scheinen Bäume keinen grossen Stellenwert zu haben. Ein Apfelbaum markiert mit dem Sündenfall den Anfang einer leidvollen Geschichte: Eva und Adam haben die Frucht eines Apfelbaumes gegessen und wurden dadurch aus dem Paradies geschickt.
Im Hinduismus gilt der Asvattha als heiliger Feigenbaum und Symbol der Schöpfung.

Im Buddhismus hat der Bodhi-Baum eine besondere Bedeutung. Der Buddha soll unter diesem Baum Erleuchtung erfahren haben. Es ist überliefert, dass der Buddha nach der Erleuchtung seine Lehrreden und Unterweisungen weiterhin unter Bäumen gab – in Parkanlagen und Wäldern.
Bäume als Brüder und Schwestern
Wie kann man diese Häufung mythologischer Symbolisierung und Geschichten in Bezug auf Bäume erklären?
Vielleicht weil uns Bäume so ähnlich sind?
Der Forstwissenschaftler Andreas Roloff schreibt, dass Bäume für Menschen wie Brüder und Schwestern wären. Und das passendste Bild, um die Menschheit zu symbolisieren: Auch wir stehen aufrecht auf dieser Erde und strecken unsere Arme zum Himmel.
Gleichzeitig machen uns Bäume bewusst, wie bescheiden die Lebensspanne eines Menschen ist. Bäume können uns mit der Zeit und dem Horizont verbinden. Bäume geben uns ein Gefühl von Zeitlosigkeit und verbinden uns mit der Vergangenheit. Der Baum im Wechsel der Jahreszeiten symbolisiert unsere eigene Lebensgeschichte vom Werden und Vergehen.

Bäume scheinen eine spirituelle Sehnsucht zu verkörpern: Ein Leben in Einklang mit Himmel und Erde. Bäume verbinden – wie Yggdrasil – Himmel und Erde.
Bäume schaffen eine Atmosphäre von Ruhe und Frieden, was für viele Menschen entspannend ist und ihre Stimmung verbessert. Vielleicht ist das einer der Auslöser für die gesundheitliche Wirkung von Bäumen auf uns Menschen.
Bäume können uns verbinden: Mit den Kräften der Natur, mit der Zeit, mit dem Leben. Und mit unserer Geschichte als Menschen. Oder Wie Hermann Hesse schrieb:
„Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit.“
Andreas Hunkeler
Dipl. Sozial- und Kulturanthropologe mit dem Schwerpunkt nachhaltige und partizipative Grünflächengestaltung in Städten. (Mehr über den Autor).
Meine Vision ist es zusammenzuführen: Menschen und Bäume, Natur und Kultur, Bevölkerung und städtische Behörden.
Bei Fragen, Anregungen, interessanten Geschichten oder spannendem Wissen zu diesem Thema kannst Du mich gerne anschreiben: andreas@baumbad.de. Ich freue mich auf Deine Nachricht!
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