Baumschädlinge können wirklich ein Alptraum sein. Das A und O für eine wirksame Schädlingsbekämpfung und den Schutz des Baumes ist eine frühzeitige Erkennung. Da ein von Schädlingen geschwächter Baum auch anfälliger für Pilz- oder Bakterienerkrankungen ist, kommt das Übel häufig nicht allein vor.


Eine mögliche Schädlingsbefallsituation – was tun?

Wenn dir an deinem Baum etwas auffällt, solltest du zuerst genau herausfinden, ob es sich um einen Schädlingsbefall handelt und falls ja, welchen (einige dieser Schädlinge erfährst du unten). Du kannst das allein erledigen, aber wenn du dir unsicher bist, solltest du unbedingt eine Fachperson hinzuziehen. 

Es ist auch erforderlich, das Schädlinge wie den Japankäfer (Popillia japonica), den Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) und den San-José-Schildlaus (Comstockaspis perniciosa) zu melden. Hier wendest du dich an den entsprechenden Pflanzenschutzdienst deiner Gemeinde oder Stadtverwaltung.

Vorsicht geht vor Nachsicht

Auch wenn es derzeit keinen Verdacht auf einen Schädlingsbefall gibt, ist es dennoch sinnvoll, sich von einer Fachperson beraten zu lassen. Du kannst dich über die Schädlinge informieren lassen, die deine Bäume befallen könnten. Es besteht die Möglichkeit, präventive Maßnahmen für schutzbedürftige Bäume zu diskutieren und Tipps zur richtigen Baumpflege zur Förderung der Vitalität abzuholen.
 

Klimawandel und steigende Temperaturen begünstigen Schädlingsausbreitung 

Wenn die Temperatur steigt, erhöht sich auch das Risiko eines Schädlingsbefalls. Insekten schwärmen aus, brüten und legen die Eier kurz darauf ab. Die Schäden an den Bäumen werden auch durch die hungrigen Larven verursacht, nicht nur die erwachsenen Käfer oder Falter. Kontrolliere deine Bäume regelmäßig vom Frühjahr bis zum frühen Herbst, um einen Befall möglichst frühzeitig zu identifizieren.

Wichtig: Ein Befall ist nicht immer von Schädlingen verursacht, auch andere Insekten sind manchmal im Spiel. Aber normalerweise bedrohen Blattläuse, Ameisen oder Milben die Vitalität eines etablierten Baumes nicht. Auch wenn Wanzen ärgerlich sind, können sie einem Baum normalerweise nichts antun.

Holzzerstörende Insekten, die direkt im Holz brüten und die Rinde oder sogar den Holzkern zerstören, stellen die größte Gefahr dar.

 

Die wichtigsten und gefährlichsten Baumschädlinge in Deutschland:

Yponomeutidae (Gespinstmotte)

Zeitpunkt des Befalls: ab Juni

Ein silbriggraues Gespinst, in dem sie leben, überzieht die kahlen Äste, Zweige und Stämme der Raupen der Gespinstmottenarten, die die Blätter befallener Bäume vollständig abfressen. Obwohl es einen Befall mit Gespinstmotten gibt, erholen sich die meisten Bäume normalerweise davon.

Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea L.)

Zeitpunkt des Befalls: ab Mai 

Dieser Nachtfalter hat Raupen, die Nester auf dem Baum ausbreiten und ganze Äste kahl fressen. Die Mehrheit der Eichen ist in der Lage, sich vom Kahlfraß zu erholen, aber sie verlieren nur bei wiederholtem Befall an Lebenskraft. Da die Raupen im dritten Larvenstadium feine Gifthaare entwickeln, die beim Menschen starke allergische Reaktionen hervorrufen können, ist es wichtig, sie loszuwerden. Die Bekämpfung wird von einem Schädlingsexperten durchgeführt.

Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella)

Zeitpunkt des Befalls: ab Mitte April

Auf den Blättern der weißblühenden Rosskastanien legen sich die Eier der Kastanienminiermotte. Die Larven minieren die Blätter nach dem Schlüpfen und nehmen die Chloroplasten auf, was zu weißen Streifen führt. Diese werden im Laufe der Zeit braun gefärbt. Wenn der Befall schwerwiegend ist, verfärbt sich das ganze Blatt. Mitten im Sommer verliert die Kastanie ihre Blätter, was die Möglichkeit zur Photosynthese einschränkt.
 

Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)

Zeitpunkt des Befalls: ab Juni 

Die Eier werden von den Käferweibchen hauptsächlich an Astverzweigungen gelegt. Nach dem Schlüpfen fangen die Larven an, Holz zu fressen und legen Bohrgänge mit einem Durchmesser von bis zu drei Zentimetern an. Dabei lassen sie Bohrmehl an der Rinde oder am Stammfuß zurück. Der Baum verwelkt, vergilbt und stirbt letztendlich. Deine Bäume können auch von vielen anderen Bockkäferarten beeinträchtigt werden.

Prachtkäfer (Buprestidae)

Zeitpunkt des Befalls: ab Mai 

Die Buchenprachtkäfer, die Birnbaumprachtkäfer und die Kiefernprachtkäfer sind Beispiele für Käferarten, die ihre Eier auf der Rinde oder in Rissen in der Rinde ablegen. Die Larven ernähren sich von den äußeren Baumgewebeschichten und setzen Fraßgänge ein. Die Larven verursachen zahlreiche Schäden an Bäumen, und es ist möglich, dass ganze Baumteile absterben. Prachtkäfer bevorzugen geschwächte Bäume, und es ist häufig schwierig, einen Befall zu erkennen.

Rüsselkäfer (Curculionidae)

Zeitpunkt des Befalls: ab Mai

Einige Arten der Rüsselkäferfamilie, darunter der Buchenspringrüssler, der Dickmaulrüssler und der Borkenkäfer entwickeln sich oft gut versteckt. Der Schaden kann entweder unter der Erde, der Rinde oder im Splintholz auftreten, abhängig von der Käferart. Die Käfer legen dort ihre Eier ab. Die Larven fressen an den Wurzeln, am Bast oder destabilisieren das Holz, indem sie Brutgänge anbringen.

Schädling Prachtkäfer

 

Wie kann ich die Bäume gegen Schädlinge schützen? 

Es ist bedauerlicherweise nicht immer möglich, ernsthafte Baumschädlinge mit bloßem Auge zu erkennen. Experten sind für die Identifizierung und Bekämpfung einiger Schädlinge erforderlich. Du solltest dich vor einer vorgeschlagenen Bekämpfung mit deinem entsprechenden Naturschutzamt beraten lassen.

Im Allgemeinen empfehlen wir, die Schädlinge nur auf umweltschonende Weise zu bekämpfen und einem Befall, falls möglich, vorzubeugen.

 

Maßnahmen zur Vorbeugung:

– Schutz der Baumrinde vor Rissen: Du kannst einen weißen Anstrich verwenden, um Risse an der Rinde zu verhindern, die durch Frost entstehen. Daher ist der Baum nicht so sehr anfällig für Schädlingskrankheiten.

– Verschließen von Baumwunden: Wundbalsame spezifisch für Bäume dienen der Behandlung von Schnittstellen oder Verletzungen an Bäumen sowie der Förderung der natürlichen Überwallung. 

– Einen Lebensraum für Nützlinge schaffen: Es gibt viele heimische Wildblumen in einem naturnahen Garten, in dem Nützlinge leben können. Als natürliche Feinde behaupten sich Schlupfwespen, Marienkäfer und Co. und halten eine Schädlingspopulation in Schach.

– Befestigung von Leimringen: Leimringe schützen Obstbäume, aber auch Laubbäume wie Linde, Eiche und Ahorn vor Blattläusen, Ameisen und Frostspannern. 

– Pheromonfallen: Die Lockstoffe ziehen männliche Insekten an und halten sie fest. So verringern diese einfachen Fallen, die auf Arten bezogen sind, die Reproduktionsrate und somit den Schädlingsbefall

 

Abschließend lässt sich sagen, dass die frühzeitige Erkennung und Bekämpfung von Schädlingen entscheidend für die Gesundheit und Langlebigkeit deiner Bäume ist. Regelmäßige Kontrollen, präventive Maßnahmen und der Einsatz natürlicher Methoden helfen nicht nur, die Schädlinge im Zaum zu halten, sondern auch, das Ökosystem zu schützen. Wenn du unsicher bist oder einen schwerwiegenden Befall vermutest, ist es ratsam, fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen. So stellst du sicher, dass deine Bäume auch in Zukunft gesund und vital bleiben.

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