Pflanzenkohle ist ein faszinierendes Naturprodukt, das den Boden verbessert und Kohlenstoff dauerhaft bindet. In diesem Artikel erfährst du, was Pflanzenkohle genau ist, wie sie wirkt und wie du sie richtig einsetzt.

Was ist Pflanzenkohle?

Pflanzenkohle wird aus pflanzlichem Material wie Holz oder Stroh hergestellt. Anders als bei einer herkömmlichen Verbrennung wird das Material dabei nicht mit Flamme verbrannt, sondern in einem speziellen Verfahren, der sogenannten Pyrolyse. Das Besondere an der Pyrolyse ist die Kombination extrem hoher Temperaturen (400 bis 700 °C) mit wenig bis keinem Sauerstoff. Die organische Masse verkohlt dabei langsam und gleichmäßig. Es entsteht ein homogenes, feinporöses und karbonisiertes Material mit sehr hohem Kohlenstoffgehalt und einer enormen inneren Oberfläche.

Im Gegensatz zur Grillkohle dient Pflanzenkohle nicht als Brennstoff, sondern als Bodenverbesserer und als Langzeit-Kohlenstoffspeicher, was sie auch aus klimapolitischer Sicht interessant macht.

Was kann Pflanzenkohle?

Laut einer Studie des Schweizer Forschungsinstituts Agroscope (2021) hat Pflanzenkohle folgende Wirkungen auf den Boden:

  • fördert das Wurzelwachstum
  • unterstützt den Humusaufbau
  • verbessert die Bodenstruktur
  • erhöht die Wasserspeicherfähigkeit
  • steigert die Verfügbarkeit von Nährstoffen
  • reduziert die Schwermetallbelastung
  • speichert Kohlenstoff langfristig

Was unterscheidet Pflanzkohle von Dünger?

Pflanzkohle speichert Kohlenstoff über einen sehr langen Zeitraum. Sie verbessert den Boden, reichert ihn aber nicht substanziell mit Nährstoffen auf. Damit ist sie kein Ersatz für Dünger, der den Boden mit Nährstoffen anreichert.

Idealerweise werden Pflanzkohle und Dünger als Kombination gesehen: Während Dünger beispielsweise Phosphor und Stickstoff abgibt, kann Pflanzenkohle die Pflanzenverfügbarkeit dieser beiden Nährstoffe im Boden erhöhen. Bäume brauchen Nährstoffe, ein gesundes Bodenleben und eine gute Bodenstruktur, die Nährstoffe und Wasser aufnehmen und speichern kann.

Wird Pflanzenkohle mit Dünger vermischt, kann Terra Preta entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich die Kombination von Pflanzenkohle mit Wurmkompost.

Pflanzenkohle wertet den Boden und das Bodenleben langfristig auf

Sind Pflanzenkohle und Terra Preta das Gleiche?

Pflanzenkohle ist ein Bestandteil der berühmten Terra Preta („schwarze Erde“) aus dem Amazonasgebiet. Diese extrem fruchtbare Erde entsteht durch die Kombination von Pflanzenkohle mit organischem Material wie Küchenabfällen, Kompost, Dung und Mikroorganismen.

Während Pflanzenkohle für sich genommen ein Strukturmaterial ist, entsteht aus ihrer Kombination mit organischer Substanz ein lebendiger Dauerhumus – die Terra Preta. In deinem Garten kannst du mit Pflanzenkohle und Kompost also ganz einfach deine eigene Terra Preta herstellen. Du brauchst dazu Pflanzenkohle und beispielsweise einen guten Wurmkompost. 

Wie wird Pflanzenkohle richtig verwendet?

Wir empfehlen, die Pflanzenkohle zuerst anzureichern und erst dann einzugraben. Folge dabei diesen beiden Schritten:

  1. Lege die Kohle in einen Eimer mit Flüssigdünger und lasse ihn ungefähr 48 Stunden ziehen. Achte beim Flüssigdünger darauf, dass er aus organischen Materialien besteht und mit Mikroorganismen angereichert ist. Besonders empfehlenswert wäre hier beispielsweise ein flüssiger Wurmkompost.
  2. Nach 48 Stunden kannst du die Kohle aus dem Flüssigdünger in den Boden einarbeiten. Bei Neupflanzung kannst du sie direkt ins Pflanzloch geben, bei bestehenden Bäumen oberflächlich einarbeiten. Wir empfehlen etwa 5–20 % Volumenanteil im Substrat, bei Neupflanzung ca. 1–2 Schaufeln pro Pflanzloch. Den Flüssigdünger kannst du im Wurzelbereich des Baumes gleichmässig verteilen. 

Wenn du keinen Flüssigdünger hast, kannst du die Pflanzenkohle auch mit Kompost, Bokashi oder aktivieren. 

Orientiere dich auf jeden Fall an der Anleitung, die im gekauften Produkt beiliegt.

Durch Pflanzenkohle Kohlenstoff speichern

Und dann bringt Pflanzenkohle noch einen weiten Vorteil: Und zwar als Kohlenstoffspeicher. Pflanzen nehmen während ihres Wachstums CO₂ aus der Atmosphäre auf. Wird das Pflanzenmaterial anschließend durch Pyrolyse in Pflanzenkohle umgewandelt, bleibt der darin gespeicherte Kohlenstoff in stabiler Form über Jahrhunderte erhalten.

Statt also wie bei der Verrottung oder Verbrennung wieder als CO₂ in die Atmosphäre zu entweichen, wird der Kohlenstoff dauerhaft im Boden gespeichert. Dieses Prinzip nennt man Kohlenstoff-Senke.

Auch wenn du vielleicht nur wenig Pflanzenkohle in den Boden bringst: In einem kleinen Ausmass bindest du Kohlenstoff im Boden und reduzierst dadurch Treibhausgase.

Wenn du dich weiter mit Pflanzenkohle auseinandersetzen möchtest, empfehlen wir dir folgenden Artikel vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft.

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